Ratgeber

Schüßler-Salze für Babys
Hilfe bei Verstopfung und Erbrechen
Leiden Säuglinge unter Verstopfungen oder Ebrechen, können Eltern die Beschwerden mit Schüßler-Salzen lindern. Wann welches Schüßler-Salz geeignet ist.
Bei unspezifischen Beschwerden wie Verstopfung oder Erbrechen vertrauen viele Menschen auf die Kraft von Schüßler-Salzen. Doch auch schon bei Babys kann das komplementärmedizinische Verfahren helfen, erklärt Dr. Peter Emmerich, Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie und Naturheilverfahren. In der „PTA-heute“ gibt er Eltern Tipps, welche Schüßler-Salze gegen leichte Formen von Verstopfungen und Erbrechen bei Babys gegeben werden können.
Die folgenden Hilfestellungen dienen als Orientierung, ersetzen jedoch keine individuell vorgenommene Untersuchung und Behandlung durch einen Facharzt der Homöopathie. Bisher konnte eine spezifische Wirkung der Schüßler-Salz nicht wissenschaftlich belegt werden. Bei ernsteren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Eltern ihr Baby von einem schulmedizinischen Arzt untersuchen lassen.
Ursachen für Verstopfungen bei Säuglingen sind vielfältig
Inwiefern Säuglinge unter einer Verstopfung leiden, ist für Eltern oft schwer nachzuvollziehen, da sich Babys noch nicht eindeutig mitteilen können. Bei gestillten Babys kann ein Stuhlgang alle sieben bis zehn Tage ebenso unbedenklich sein wie fünf- bis siebenmal täglich, erklärt Dr. Claudia Bruhn, Apothekerin und Autorin bei der „Deutschen Apotheker Zeitung“. Ihren Angaben zufolge können Eltern bei allen anderen Säuglingen eine Verstopfung ausschließen, wenn die Kleinen ein- bis dreimal täglich Stuhlgang haben. Füllt Ihr Baby seltener oder häufiger seine Windeln, sollte ein Arzt der Schulmedizin Ihr Kind untersuchen.
Die Ursachen für eine Verstopfung sind vielfältig: Wenn Sie Ihrem Baby zusätzlich zur Muttermilch bereits Beikost anbieten oder Sie es auf Fertigmilch umstellen, kann es mit Verstopfungen reagieren. Auch wenn Eltern beginnen, ihrem Baby Brei zu füttern – vor allem Karottenmus – treten womöglicherweise Verstopfungen auf.
Schüßler-Salze bei Verstopfungen
Dr. Emmerich rät Eltern in diesen Fällen zum Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum D 6. Geben Sie Ihrem Baby sechsmal täglich eine Tablette oder fünf Globuli. Tritt daraufhin keine Besserung ein, behandeln Sie die Symptome einzeln: Bei saurem Aufstoßen lindert das Schüßler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum D 6, die Beschwerden. Ist das Bäuchlein sehr gebläht und weist die Zunge einen gelben Belag auf, empfiehlt Dr. Emmerich Schüßler-Salz Nr. 6, Kalium sulfuricum D 6. Bei einer hartnäckigen Verstopfung hilft auch das Schüßler-Salz Nr. 8, Natrium chloratum D 6.
Verstopfungen entstehen auch aufgrund von Kummer
Das Schüßler-Salz Nr. 8 – Natrium chloratum D 6 – kann auch bei Säuglingen Abhilfe verschaffen, deren Verstopfungen auf großen Kummer zurückgehen. Dr. Emmerich berichtet von einem Neugeborenen, dessen Eltern sich getrennt hatten und das auf die länger anhaltenden Spannungen in der Familie mit Verstopfungen reagierte. Anfangs verabreichte die Mutter viermal täglich eine Tablette oder fünf Globuli des Präparats. Nach einer Woche stellte sich eine leichte Besserung ein und das Kind hatte täglich eine Stuhlentleerung. Nach vier Wochen erhöhte Dr. Emmerich die Potenzierung auf D 12 und senkte die Dosierung auf eine Tablette zweimal am Tag. Daraufhin füllte das Kind die Windeln wieder nach jeder Mahlzeit mit Stuhl.
Schüßler-Salze bei Erbrechen
Leidet Ihr Baby unter Erbrechen mit käsigem Geruch, können auch hier Schüßler-Salze helfen. Sechsmal täglich eine Tablette oder fünf Globuli des Schüßler-Salzes Nr. 9, Natrium phosphoricum D 6, sollen für eine zeitnahe Linderung der Beschwerden sorgen. Erbricht Ihr Säugling hingegen unverdaute Milch, wählen Sie das Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum D 12 und geben Sie ihrem Kind alle zwei Stunden eine Tablette, bis Sie eine Besserung bemerken. Anschließend erhöhen Sie die zeitlichen Abstände einer Gabe erst auf alle drei, später auf alle vier Stunden. Bis Ihr Kind wieder einigermaßen stabil ist, dauert es oft einige Tage. Dr. Emmerich weist daraufhin, dass die Therapie nicht zu früh beendet werden sollte.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem homöopathisch weitergebildeten Apotheker oder bei Ihrem Facharzt für Homöopathie über die genaue Dosierung und Dauer der Anwendung aller hier genannten Schüßler-Salze.
Quelle: Dr. Peter Emmerich: Schüßler-Salze für Babys. In: PTA-heute, Ausgabe 6, März 2016, S. 84-86.

Schüßler-Salze für gesunde Haut
Je nach Hautzustand behandeln
Ob bei Neurodermitis, als allergische Reaktion oder in Verbindung mit Arthritis – Hautveränderungen treten als eigenständige und begleitende Erkrankungen auf. Schüßler-Salze bieten eine Möglichkeit, die Beschwerden ergänzend zu behandeln.
Viele krankhafte Hautveränderungen treten als Begleiterscheinungen von Erkrankungen auf. So sind rote kleine Flecken, die im späteren Stadium zusammenfließen, das charakteristischste Merkmal der Masernvirusinfektion. Auch der sandpapierartige Hautausschlag sowie die anschließende Hautschuppung im Rahmen des Scharlach sind bekannt. Daneben treten Hautveränderungen als eigenständige Erkrankungen auf, zum Beispiel die Neurodermitis. Bei der Psioriasis-Arthritis äußert sich die rheumatische Erkrankung zusammen mit einer Schuppenflechte.
Dr. Peter Emmerich, Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie und Naturheilverfahren, gibt in der „PTA heute“ Tipps, wie Sie die Beschwerden bei Hautveränderungen mit Schüßler-Salzen begleitend zur schulmedizinischen Behandlung lindern. Die Anwendung von Schüßler-Salzen sollten Sie im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Ihr Apotheker steht Ihnen bei Fragen zur Dosierung und Anwendung zur Seite.
Die Behandlung von Hauterkrankungen (Dermatosen) richtet sich nach der Beschaffenheit der Hautveränderung. Dr. Emmerich unterscheidet zwischen nässenden oder bläschenartigen Hauterscheinungen einerseits und zwischen trockenen Hautveränderungen mit Schuppen oder Krusten andererseits. Je nach Zustand der Haut empfiehlt der Facharzt bestimmte Schüßler-Salze. Außerdem kann bei den Hauterkrankungen auch die Zunge von dermatologischen Veränderungen betroffen sein. Der Zustand dieses Organs spielt bei der Wahl des richtigen Mittels eine Rolle.
Schüßler-Salze bei nässenden oder bläschenartigen Hautveränderungen:
- trüber Bläscheninhalt und gelbliche, wächserne Haut mit dickem weißen Zungenbelag: Calcium phosphoricum D 6
- Reizung der Haut durch wässrigen Bläscheninhalt, oder die Nasenöffnung wund machender Nasenschleim: Natrium chloratum D 6
- grünlich bis gelblich-grünlicher Inhalt der Bläschen, oft verbunden mit bräunlichem bis bräunlich-grünem- Zungenbelag oder bitterem Beigeschmack im Mund: Natrium sulfuricum D 6
- gelblicher, schleimiger Bläscheninhalt, honiggelbe Krusten auf dem Kopf oder rahmartige Absonderungen an den Hautausschlägen, auch bei eitrigen Hautausschlägen (oft nach Impfungen) oder bei weiß-gelbem Zungenbelag: Natrium phosphoricum D 6
- wässriger, weißer Inhalt der Bläschen mit weißem oder weiß-gräulichem Belag auf der Zunge: Kalium chloratum D 6
Schüßler-Salze bei trockenen Hautveränderungen mit Schuppen:
- trockene, oft bei Wärme juckende Haut: Calcium fluoratum D 12
- schmierig, übel riechender Hautausschlag, mit senffarbenem, schlecht riechendem Zungenbelag: Kalium phosphorricum D6
- tiefe Hautrisse, borkige Schuppen sowie brauner Zungenbelag: Calcium fluoratum D 12
- stark juckende Hautveränderungen mit starker Oberhautschuppung, oft auf klebrigem Untergrund und gelbem Belag auf der Zunge: Kalium sulfuricum D6
- starker Juckreiz ohne Zungenbelag: Magnesium phosphoricum D 6 in Kombination mit Kalium sulfuricum D6
- mehl- oder kleiartige weiß bis weißgraue Schuppen mit weißem Zungenbelag: Kalium chloratum D 6
- weiße oder weißgelbliche Schuppen mit weißem Zungenbelag: Calcium phosphoricum D 6
- weiße Schuppen ohne Zungenbelag aber mit reizender Absonderung oder schmerzhaften Bläschen auf der (Schleim-)Haut, bevorzugt auf Zungenrand: Natrium chloratum D 6
- rote Flecken, eventuell als allergische Reaktion, ohne Belag auf der Zunge: Ferrum phosphoricum D 12
Nehmen Sie die Schüßler-Salze täglich drei- bis sechsmal ein. Eine Gabe entspricht einer Tablette oder 5 Globuli oder 5 Tropfen. Die Schüßler-Salze sollten über mehrere Wochen und Monate eingenommen werden.
Leiden Sie unter starkem Juckreiz bei Neurodermitis, empfiehlt Dr. Emmerich ebenfalls das Mittel Kalium sulfuricum D 6. Dieses Schüßler-Salz wirkt auch bei Abschuppungen oder bei Hautveränderungen im Rahmen von Kinderkrankheiten wie Masern oder Scharlach. Darüber hinaus erweist sich Kalium sulfuricum bei der Behandlung der Gesichtsrose (Rosazea) als hilfreich, wenn das Hautbild abends schlechter ist und durch einen Abendspaziergang eine Besserung eintritt. Falls Ihre Fersen Schrunden aufweisen, rät Dr. Emmerich zur Anwendung von Calcium fluoratum D 12, zwei bis dreimal täglich. Zusätzlich können Sie die Heilungsprozesse durch eine äußerliche Behandlung mit der Salbe desselben Schüßler-Salzes unterstützen.
Quelle: Dr. Peter Emmerich: Schüßler-Salze add on bei Hautkerkrankungen. PTA-heute, Heft 10, Mai 2014, S.76-78.

Druckgeschwüren vorbeugen
Tipps für pflegende Angehörige
Bis zu 30 Prozent der zu Hause betreuten Menschen leiden zumindestens zeitweise an einem Druckgeschwür. Wie Pflegende schlecht heilende Geschwüre bei dem Pflegebedürftigen vermeiden.
Besonders im Alter, wenn die Beweglichkeit nachlässt und Senioren viel Zeit im Liegen oder Sitzen verbringen, steigt das Risiko für einen Druckgeschwür (Dekubitus). Aber auch für bettlägerige Menschen, die sich beispielsweise aufgrund einer Operation liegend schonen müssen, besteht ein erhöhtes Risiko für Dekubitus. Ein Druckgeschwür ist eine offene, schlecht heilende Wunde, die aufgrund des lange einwirkenden Auflagedrucks auf bestimmte Hautpartien entsteht.
Beim Liegen oder Sitzen macht uns ein Unbehaglichkeits- oder sogar Schmerzgefühl darauf aufmerksam, dass die mit dem Körpergewicht belastete Stelle entlastet werden muss. Daraufhin nehmen wir automatisch eine andere Position ein und befreien das aufliegende Gewebe vom Druck.
Viele ältere und bettlägerige Menschen sind jedoch nicht mehr in der Lage, ihre Position selbst zu wechseln. Das dauerhafte Lasten des Körpergewichts auf die aufliegenden Hautstellen stört deren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Folglich wird die Haut dünner und stirbt im schlimmsten Fall ab. Ist die Haut von Urin oder flüssigem Stuhl umgeben sowie von Schweiß benetzt, fördert auch die Feuchtigkeit die Bildung von Druckgeschwüren.
Innere und äußere Druckquellen
Druckgeschwüre entstehen oft an Stellen, an denen sich Knochen direkt unter der Haut befinden: Je nach Liege- oder Sitzposition sind vor allem das Kreuz- und Steißbein und die Fersen betroffen. Wenn Sie Ihren Pflegebedürftigen auf mögliche Druckgeschwüre kontrollieren, untersuchen Sie auch den Hinterkopf, die Ellenbogen und die Schulterblätter. Die Stellen sind beim Liegen oder Sitzen in Rückenlage ebenfalls dekubitusgefährdet. Aufgrund des Auflagegewichts entsteht in diesen Fällen der Druck von innen. Darüber hinaus können auch äußere Druckquellen wie eine Bettfalte oder –kante zu Druckgeschwüren führen.
Erste Anzeichen eines Druckgeschwüres
Ein Druckgeschwür entwickelt sich vom Gewebeinneren nach außen. Entdecken Sie einen weißen oder roten Fleck auf aufliegende Hautpartien des zu Pflegenden, sollten Sie folgenden Fingertest durchführen: Drücken Sie mit dem Finger auf die Rötung. Gesunde Haut verfärbt sich erst weiß, anschließend rot. Bleibt die Stelle durchgehend rot, besteht an dieser Hautpartie der Verdacht auf einen beginnenden Dekubitus.
Bei rot bleibenden Stellen nach Druck zum Arzt
Bei erhöhtem Dekubitusrisiko sollten Sie Ihren Angehörigen unbedingt von einem Arzt behandeln lassen. Ansonsten breitet sich die Wunde in tiefere Gewebeschichten aus, was schmerzhaft und psychisch belastend für den Betroffenen sein kann. Wenn das Gewebe abstirbt, färben die Stellen sich dunkelblau bis schwarz und es entwickelt sich ein Krater. Damit befindet sich der Dekubitus in einem fortgeschrittenem Stadium.
Unbehandelt besteht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen, die oft zu einer Entzündung führen. Diese äußert sich durch Rötungen und Blasenbildungen. Breiten sich die Bakterien in umliegende Organe aus, droht sogar Lebensgefahr.
Auf gepflegte Haut achten
Aufgrund ihrer veränderten Struktur ist die Haut von älteren Menschen verletzlicher. Deshalb sollte sie entsprechend Ihres Hauttyps gepflegt werden. Dies gilt auch für andere Dekubitus-gefährdete Patienten:
- Achten Sie darauf, dass die aufliegende Haut trocken bleibt. Tauschen Sie möglichst schnell mit Urin, Kot oder Schweiß durchnässte Kleidung oder Bettwäsche aus.
- Verwenden Sie beim Waschen Ihres Angehörigen lauwarmes Wasser. Greifen Sie dabei auf Duschlotionen mit einem hohen Anteil rückfettender Bestandteile zurück, die den schützenden Säuremantel der Haut nicht schädigen. Hierfür eignen sich beispielsweise Eucerin®- oder Sebamed®-Produkte.
- Cremen Sie die sorgfältig abgetrocknete Haut mit einer Pflegecreme ein. Falls Sie unsicher sind, welchen Hauttyp Ihr Angehöriger hat, erkundigen Sie sich bei seinem Hautarzt.
- Atmungsaktive Bett- und Unterwäsche mit hohem Baumwollanteil verhindert, dass Bettlägerige stark schwitzen. Über das Bettlaken gezogene Moltontücher saugen Flüssigkeiten auf und sollten bei leichter Verunreinigung ausgetauscht werden.
- Kontrollieren Sie das Bettzeug regelmäßig auf Falten oder liegen gebliebene Gegenstände im Bett. Auch diese können Druckgeschwüre hervorrufen.
- Achten Sie darauf, dass der Pflegebedürftige nicht auf der Bettkante liegt. Die Fersen sollten nicht aufliegen. Legen Sie beispielsweise Weichlagerungskissen unter die Unterschenkel, sodass die Ferse vom Druck entlastet wird.
Bewegen geht vor Lagern
Indem Sie den zu Pflegenden regelmäßig bewegen und umlagern, vermeiden Sie einseitige Druckbelastungen der Haut und beugen Druckgeschwüren und offenen Wunden vor:
- Als Faustregel gilt: Aktivieren und Mobilisieren geht vor Lagern. Motivieren Sie den Pflegebedürftigen, Bewegungen und wenn möglich Positionswechsel selbst durchzuführen. Falls realisierbar, lassen Sie ihn beispielsweise die Mahlzeiten am Tisch einnehmen oder die Tasse selbst halten. Jede Bewegung ist ein Erfolg.
- Zahlreiche Übungen verhindern eine längere Druckbelastung auf dieselben Hautstellen. Viele Übungen kann der Pflegebedürftige auch im Bett durchgeführen, zum Beispiel das Anspannen der Gesäßmuskulatur oder Beinanwinkeln.
- Lagern Sie den zu Pflegenden regelmäßig um. Die Abstände legen Sie nach seinen individuellen Bedürfnissen fest, beispielsweise alle zwei Stunden.
- Im Handel sind Antidekubitus-Matratzen erhältlich, die das Risiko auf Druckgeschwüre verringern. Die Wechseldruckmatratze beispielsweise sieht aus wie eine große Luftmatratze und wird auf die Bettmatratze gelegt. In ihr ist eine Pumpe integriert, die in die Kammern abwechselnd Luft bläst. Der durch das Liegen entstehende Auflagedruck wird durch das wechselnde Ablassen der Luft immer wieder verringert.
- Nach dem heutigen pflegewissenschaftlichen Stand sollten Sie zur Versorgung des Pflegebedürftigen Felle, Wassermatratzen, Sitzringe und Watteverbände nicht verwenden.
Hinweis: Führen Krankheit oder Behinderung zu dauerhaftem Liegen und besteht somit ein erhöhtes Risiko für Dekubitus, besteht im Einzelfall die Möglichkeit, dass die Krankenkassen Antidekubitus-Hilfsmittel bezahlen. Dafür benötigen Sie eine ärztliche Verordnung, einen Antrag sowie eine nachweisliche Einschätzung des Risikos.
Quelle: gesundheitsinformation.de, IGAP - Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung

Durchbruch der Zähne
Homöopathisch Schmerzen lindern
Etwa im sechsten Lebensmonat ist es soweit: Der erste Schneidezahn ist da! Was den Eltern Freude bereitet, bedeutet für einige Kinder oft Schmerzen. Mit der Homöopathie können Eltern jedoch die Beschwerden der Kleinen lindern.
Die Apothekerin Dr. Claudia Bruhn gibt in der Deutschen Apotheker Zeitung Tipps, wie Eltern ihre Kinder in der Phase des Zahnens helfen können und die Beschwerden verringern.
Anzeichen für den ersten Zahn
Bereits einige Zeit vor dem ersten Milchzahn können Reizbarkeit, unruhiger Schlaf und Appetitlosigkeit den Durchbruch der Milchzähne ankündigen. Auch Fieber, Durchfall, Verstopfung oder rote Flecke auf der Haut im zweiten oder dritten Lebensmonat weisen auf das beginnende Zahnen hin. Spätestens beim häufigeren Sabbern ihres Kindes oder roten „Zahnungsbäckchen“ können Eltern sich sicher sein, dass das erste Zähnchen zeitnah durch das Zahnfleisch bricht.
Homöopathische Mittel gegen Durchbruchsschmerzen
Etwa im sechsten Lebensmonat drängt sich der erste Milchzahn durch das Zahnfleisch, meist ein unterer Schneidezahn. Gefolgt von den unteren mittleren Schneidezähnen gelangen bis zum 28. Monat nach und nach alle 20 Milchzähne an die Oberfläche. In dieser Zeit herrscht auf den Zahnleisten ein höherer Druck, das Zahnfleisch ist gereizt.
Auch das Durchbrechen des Zahnfleisches kann für Babys mit Schmerzen verbunden sein. Eltern stehen drei verschiedene homöopathische Wirkstoffkombinationen zur Auswahl, um die Beschwerden ihres Kindes zu lindern. Bitten Sie Ihren Therapeuten oder Apotheker am besten vor der Anwendung um Rat, wie Sie die Arznei bei Ihrem Kind konkret anwenden.
Escatitona® Zahnungsglobuli enthalten neben den homöopathischen Wirkstoffen Haushaltszucker (Saccharose). Eltern verabreichen die Kügelchen ihrem Kind alle 30 Minuten bis eine Stunde, jedoch maximal sechsmal am Tag. Vor allem hier eine vorherige Absprache mit Therapeut oder Apotheker nötig, da die genaue Menge je nach Alter variiert.
Darüber hinaus empfiehlt die Apothekerin Osanit®Streukügelchen, die zusätzlich Xylit enthalten. Verabreichen Sie Ihrem Kind höchstens mehrmals am Tag acht Kügelchen, jedoch höchstens sechsmal. Sie sollten die Kügelchen ohne ärztliche Rücksprache jedoch nicht länger als eine Woche anwenden.
Weleda® bietet Fieber- und Zahnungszäpfchen an, die Säuglinge nach ärztlicher Rücksprache höchstens einmal am Tag einnehmen dürfen. Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr dürfen maximal zwei Zäpfchen am Tag erhalten.
Hinweis: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Apotheker, wann Sie die bereits durchgebrochenen Milchzähne nach der Einnahme von zuckerhaltigen Mitteln vorsichtig reinigen können. Nach Meinung einiger Experten beeinträchtigt Zahnpasta die Wirkung von homöopathischen Mitteln.
Zahnfleischmassage fördert Durchblutung
Zusätzlich zu den homöopathischen Wirkstoffkombinationen lindert eine Zahnfleischmassage oft die Durchbruchsschmerzen. Massieren Sie mit Ihrer Fingerkuppe sanft die Zahnleisten Ihres Kindes, fördern die Bewegungen die Durchblutung und bereiten ihr Kind auf den Zahndurchbruch vor.
Für das Massieren stehen in der Apotheke verschiedene Fingerhüte mit Noppen zur Verfügung. Dr. Bruhn rät beispielsweise zum Fingerling von Dentistar®. Ist das Zahnfleisch gereizt, verschafft Osa®Pflanzen-Zahngel aus Kamillen-, Salbei-, Pfefferminz- und Nelkenöl sowie Propolis-Extrakt (Bienenharz) Abhilfe, indem es das Zahnfleisch kühlt und beruhigt.
Instinktives Kauen des Kindes mit Hausmitteln fördern
Zahnende Säuglinge oder Kleinkinder stecken ihre Finger oder sogar das ganze Händchen öfter in den Mund, um instinktiv die Beschwerden an den Zahnleisten mit Gegendruck zu lindern. Darüber hinaus neigen sie dazu, auf vielen Dingen herumzubeißen oder zu kauen. Unterstützen Sie den natürlichen Reflex Ihres Kindes, indem Sie ihm beispielsweise harte Nahrungsmittel wie Karotten, nasse Waschlappen oder Beißringe ohne Weichmacher (beispielsweise Eisbeißerle®) reichen. Vorher im Kühlschrank gekühlt, beruhigt die Kälte das Zahnfleisch und wirkt betäubend. Achten Sie jedoch darauf, die Objekte nicht in das Tiefkühlfach zu legen, da zu niedrige Temperaturen Schmerzen verursachen.
Hinweis: Bei einigen Kindern wird das Zahnen zusätzlich von einer erhöhten Temperatur von bis zu 38°C begleitet. Das Fieber beruht jedoch in den meisten Fällen vermutlich nicht auf den Zahnungsprozess, sondern auf einem zufälligerweise zeitgleich bestehenden Infekt. Kinder machen jährlich zehn bis zwölf Infekte durch. Steigt die Temperatur über 38°C, suchen Sie mit Ihrem Kind am besten einen Kinderarzt auf. Dies gilt ebenso, wenn Sie bei Ihrem Kind während des Zahnens Appetitlosigkeit, Durchfall oder Blasen im Mund beobachten.
Quelle: Dr. Claudia Bruhn: Zahnen ohne Qualen! Durchbruchsschmerzen lindern, die ersten Zähnchen richtig pflegen. Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 42, Oktober 2015, S.42-44.